Sonntag, 14. April 2013

Früher und heute



Ein altes Foto in der Hand,
gibt mir die Jugendtage wieder,
mein Blick schweift über Bauernland,
sieht Wiesen und den Strauch vom Flieder.
Klatschmohn leuchtet in den Feldern,
am Wegesrand Kornblumen blühen,
beim Wandern in den Buchenwäldern,
sah man noch das Rehwild ziehen.
Im Sommer baden in Waldteichen,
und trocknen dann im Sonnenschein,
auf einer Lichtung bei den alten Eichen,
das schien das größte Glück zu sein.
Tausend Schmetterlinge in den Wiesen,
ein Anblick, der unglaublich war,
wenn wir im Gras, uns niederließen,
kamen sie uns oft ganz nah.
Überall wo hin man blickte,
im großen Garten der Natur,
gab' s etwas, das das Herz verzückte,
war immer Lebensfreude pur.

Das alte Foto in der Hand,
aus meinen Kindheitstagen,
es zeigt ein längst verschollenes Land,
die Bauern sind ins Grab getragen.
Das schöne Rot der Klatchmohnblüten,
die einst im Feld den Blick erfreuten,
wurde ersetzt durch Plastiktüten,
abgelegt von dummen Leuten.
Die Buchenwälder mussten weichen,
in Reih und Glied stehn dort jetzt Fichten,
kein Wasser ist mehr in den Teichen,
für die Rehe kam die Zeit zum Flüchten.
Man baute eine Schallschutzwand,
als Blickfang an der Autobahn,
dorthin wo einst der Flieder stand,
ein kleiner Teil vom ganzen Wahn.
Fortschritt nennt man diesen Unsinn,
Wachstum sei die höchste Pflicht,
doch wer denkt da ist Verstand drin,
dem sei gesagt, das glaub ich nicht!

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